Der Klimawandel schreitet voran, die Stadt Aachen muss darum nach Auffassung der UWG-Aachen mit einem Maßnahmenpaket reagieren, um eigene Klimaschutzziele zu definieren und zu erreichen.
Das im Bereich der Stromproduktion die Atomenergie keine Alternative darstellt, hat die Stadt Aachen seit Jahren erkannt und setzt sich vorbildlich für ein zeitnahes Ende der Stromerzeugung aus Atomenergie in der Umgebung der Stadt ein; aufgrund der räumlichen Nähe des Kraftwerks Tihange konzentrieren sich die Anstrengungen auf ein zeitnahes Abschalten dieses Kraftwerks, denn der Betrieb dieses Kraftwerks stellt eine Bedrohung für die Aachener Bürgerinnen und Bürger dar. Die Stadt Aachen sollte sich zukünftig in gleicher Weise ebenso für die Stilllegung der benachbarten Braunkohletagebaue und die Abschaltung der benachbarten Braunkohle-Kraftwerksblöcke einsetzten.
Braunkohleverstromung schädigt Aachener Bürger
Der Braunkohletagebau hat inklusive der Kraftwerke großen Einfluss auf die Lebensqualität der Aachener Bürgerinnen und Bürger.
1) Der Abbau der Braunkohle verursacht einen Teil der Hintergrundbelastung hinsichtlich Feinstaub in Aachen. Dies trifft insbesondere auf die Tagebaue Garzweiler, Inden und Hambach zu.
In Abhängigkeit der Wetterlage erhöhen sich die Belastungen hinsichtlich Feinstaub im Aachner Stadtgebiet durch den Braunkohletagebau erheblich.
2) Der Betrieb der ineffizienten Kraftwerke beschleunigt den Klimawandel.
Die Braunkohleverstromung hat von den Großkraftwerken mit die größten spezifischen CO2-Emissionen je produzierter Kilowattstunde Strom, zum Teil werden bei dieser Technologie bis zu einem Kilogramm CO2 je Kilowattstunde Strom emittiert.
3) Der Betrieb der Kraftwerke verursacht einen Teil der Hintergrundbelastung hinsichtlich diverser Luftschadstoffe in Aachen, insbesondere Feinstaub, Quecksilber, Schwefeldioxid und Stickoxide.
Im Sommer 2019 stellte die UWG-Aachen deshalb einen Ratsantrag Braunkohle zum Umgang mit der Braunkohleverstromung: Stoppt Braunkohle!
Enthaltene Forderungen: Kein weiterer Abriss von Dörfern und Erhalt des Hambacher Forstes.
Unsere Forderungen:
1) Die Stadt Aachen setzt Ihren politischen Einfluss zur frühzeitigen Beendigung der benachbarten Tagebaue und die frühzeitige Abschaltung der Kohlekraftwerke, insbesondere in den Tagebauen Garzweiler, Inden und Hambach ein.
Für die Aachener Luftqualität ist besonders die Abschaltung der alten, besonders „dreckigen“ Blöcke von Interesse, dies sind in den benannten Tagebauen Kraftwerks-Blöcke mit einem Baujahr vor 1990, der Block E von Weisweiler stammt beispielsweise aus 1965.
2) Die Stadt Aachen setzt Ihren politischen Einfluss für die Umsetzung der EU-Vorschriften zur Luftreinhaltung bezüglich der Braunkohlekraftwerke ein. Vorbildlich sind hier die kraftwerksblock-spezifischen Maßnahmenpakete der „Klima Allianz Deutschland“ Klima-Allianz zu benennen.
3) Die Stadt Aachen setzt ihren politischen Einfluss für den Erhalt des Hambacher Forstes ein. Der Hambacher Forst steht als großes Symbol für den Widerstand gegen den Braunkohletagebau. Ein Abholzen ist sogar bei den weniger ambitionierten Ausstiegsszenarien der Kohlekommission nicht erforderlich.
Zielführend können hierzu auch Kooperationen mit Nachbarstädten und Gemeinden oder Initiativen im Städte- und Gemeindebund sein.
Die Gesundheit der Aachener Bürger ist zu schützen.
Kohlekraftwerke stoßen hohe Mengen an umwelt- und gesundheitsschädlichen Schadstoffen aus. Geringere Grenzwerte für Quecksilber, Feinstaub, Schwefeldioxid und Stickoxide wären ein großer Gewinn für die Umwelt und Gesundheit der Menschen in Aachen. Die „Klima-Allianz Deutschland“ hat in diesem Zusammenhang die deutschen Kohlekraftwerke hinsichtlich ihrer Emissionen geprüft.
Im Ergebnis kann die Luftqualität deutlich verbessert werden, wenn Filtersysteme zum Einsatz kommen, welche dem Stand der Technik (BVT) entsprechen und derzeit nur aus Kostengründen von den Kraftwerksbetreibern nicht eingesetzt werden.
In deutschen Braunkohlekraftwerken treten besonders hohe Schadstoffemissionen auf, da EU-Vorschriften nicht umgesetzt werden.
Neben Weisweiler, verbunden mit dem Braunkohle-Tagebau Inden, haben auch die Kraftwerke Frimmersdorf, Neurath und Niederaußem, verbunden mit dem Braunkohletagebau Hambach und Garzweiler direkten Einfluss auf die Aachener Luftqualität.
Wir unterstützen die Initiativen „Alle Dörder bleiben!“ und „Hambi bleibt„. Zusätzlich zur Problematik der Luftreinhaltung in Aachen heizen die Braunkohlekraftwerke in besonderem Maße den Klimawandel an. Abweichend vom bestehendem Ausstiegsszenario der Kohlekommission würde ein beschleunigter Ausstieg aus der Braunkohle einen deutlichen Beitrag zu den deutschen Klimaschutzzielen leisten. Ein beschleunigter Ausstieg wäre ein Meilenstein für die Klimarelevanz des in Aachen verbrauchten Stroms.
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